Neues Einsatzfahrzeug für die Feuerwehr Miehlen eingeweiht

Der 4. November 2012 war ein besonderer Tag für Miehlen, insbesondere für die Freiwillige Feuerwehr der Taunusgemeinde. Das neue Mehrzweckfahrzeug, kurz MZF 2 genannt, wurde feierlich eingeweiht und an die Männer und Frauen der Stützpunktwehr der Verbandsgemeinde Nastätten übergeben.

Die Ansprache zur Übergabe des neuen Einsatzfahrzeugs eröffnete der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Miehlen, Wehrführer Rainer Wagner, mit der Begrüßung der zahlreich anwesenden Mitglieder. Einen besonderen Gruß richtete er an die Ehrengäste aus Verwaltung, Kirche und den benachbarten Wehren und hieß sie herzlich willkommen.

In seiner Rede betonte er, dass mit der Übergabe des neuen Fahrzeugs eine weitere Stärkung der Leistungsfähigkeit der Einheit Miehlen erfolgt und bedankte sich hierfür bei allen Entscheidungsträgern. Ein besonderer Dank ging an die Mitglieder der eigens für die Beschaffung eingerichteten Projektgruppe, insbesondere an den Wehrleiter der Verbandsgemeinde Nastätten, Stefan Wöll, der auch während der Planungsphase rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite stand.

Weiterhin verdeutlichte er, dass man es sich mit der Entscheidung nicht leicht gemacht habe und vielfach den taktischen Nutzen mit den Anschaffungskosten habe abgleichen müssen. Das neue Mehrzweckfahrzeug gilt als Ersatz für das mittlerweile 16 Jahre alte ehemalige Einsatzfahrzeug, einen MTW-P (Mannschaftstransportfahrzeug – Pritsche), welches innerhalb der Verbandsgemeindefeuerwehr mitsamt Anhänger an die Einheit Bogel weitergegeben wurde.

Es versetzt die Stützpunktwehr Miehlen in die Lage, eine noch schnellere, effektivere und vor allen Dingen speziellere Hilfe zu leisten, die letztlich nicht nur den Bürgern von Miehlen, sondern auch der Verbandsgemeinde Nastätten und im Bedarfsfall darüber hinaus sogar noch des Rhein-Lahn-Kreises zugutekommt.

Im Anschluss führte Verbandsgemeindewehrleiter Stefan Wöll, der zusammen mit seinem Stellvertreter Michael Schmidt anwesend war, aus, dass die Planung für die Beschaffung des Fahrzeuges bereits vor mehreren Jahren begann. In der Folge wurde in unzähligen Besprechungen und Gesprächen mit Herstellern das Fahrzeug bis ins kleinste Detail geplant. „Bei der Planung des Fahrzeugs wurden u. a. sämtliche vorhandenen Ausrüstungsgegenstände in mühevoller Kleinarbeit gewogen, um ein sinnvolles Konzept für eine mögliche Beladung und letztlich die Entscheidung für die Beschaffung zu treffen“, so Wöll.

Ein besonderer Aspekt bei der Planung und Beschaffung des Fahrzeuges bestand darin, dass Miehlen über ein großes Gewerbegebiet verfügt, in dem sich u. a. zwei größere Chemiebetriebe befinden. So lag es nahe, die in der Feuerwehrverordnung geforderte Chemikalienschutzausrüstung für die Verbandsgemeinde zentral in Miehlen vorzuhalten, die wiederum mit dem neuen Mehrzweckfahrzeug schnell und sicher zur Einsatzstelle transportiert werden kann.

Kreisbrandinspektor Gerd Grabitzke ging in seiner Rede darauf ein, dass bei Planung und Beschaffung von Einsatzfahrzeugen für eine Freiwillige Feuerwehr auch Rücksicht auf die vorhandenen Fahrerlaubniskapazitäten genommen werden müsse. Im Gegensatz zu früher produziere die Industrie heutzutage immer schwerere Fahrzeuge, was oft im Widerspruch zu der Anzahl der bei vielen Feuerwehren vorhandenen Fahrern mit den jeweils erforderlichen Fahrerlaubnissen stehe. Abhilfe werde hier durch die Einführung des „Feuerwehrführerscheins“ geschaffen, der es nach entsprechender Beschulung auch Inhabern der „zivilen Fahrerlaubnis“ Klasse B ermögliche, Feuerwehreinsatzfahrzeuge bis 7,49 t zGG zu führen.

Verbandsbürgermeister Raimund Friesenhahn erwähnte in seiner Ansprache u. a. den auf der Beschriftung des Feuerwehrfahrzeuges unter der Verbandsgemeinde Nastätten angebrachten Schriftzug der Ortsgemeinde Miehlen, um unmittelbar danach darauf einzugehen, dass er auf die Selbständigkeit der Feuerwehreinheiten im Bereich der Verbandsgemeinde besonderen Wert lege. Die Basis, u. a. in Form von Fahrzeugen, Ausrüstung und der Verwaltung, stelle die Verbandsgemeinde. Die Feuerwehr mit Leben erfüllen müsse aber jede Gemeinde selbst, was in Miehlen mit 53 aktiven Mitgliedern, darunter 35 Atemschutzgeräteträger incl. 17 ausgebildeter Chemikalienschutzanzugträger offensichtlich besonders gut funktioniere. Darauf könne man besonders stolz sein.

Auch nutzte er die Gelegenheit, allen Feuerwehrangehörigen für ihre engagierte und bedingungslose Hilfsbereitschaft herzlich zu danken. Im Anschluss übergab er die Fahrzeugschlüssel des neuen Einsatzfahrzeugs offiziell an den Wehrführer Rainer Wagner, verbunden mit dem Wunsch, dass hiermit möglichst wenige Einsätze erforderlich seien und die Einsatzkräfte wieder heil und gesund von den Einsätzen zu ihren Familien zurückkehren mögen.

In Vertretung für den in Urlaub befindlichen Bürgermeister von Miehlen, Ernst-Georg-Peiter, überbrachte der Erste Beigeordnete Heinz Ullmann die Grüße und Glückwünsche von der Gemeindeverwaltung Miehlen zur Fahrzeugeinweihung.

Die kirchliche Segnung nahm Pfarrer Michael Wallau vor. Nachdem er in einer kurzen Erläuterung erklärte, dass es in der evangelischen Kirche nicht möglich sei, Gegenstände zu segnen, erbat er Gottes Segen für alle Einsatzkräfte der Feuerwehr Miehlen und äußerte den Wunsch, dass alle wieder gesund vom Einsatz zu ihren Familien zurückkehren mögen. Es folgte ein gemeinsames Gebet mit allen Anwesenden.

Den Festreden schloss sich ein gemeinsames Mittagessen und ein geselliger Teil an, in dessen Verlauf für alle Anwesenden die Möglichkeit bestand, dass neue Fahrzeug eingehend zu besichtigen.